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André Tiedje – Elliott-Wellen leicht verständlich

Elliot-Wellen Grundlagen.

Dieses Buch, Elliott-Wellen leicht verständlich, ist die Bibel über Elliot-Wellen. Es wurde von dem berühmten Elliot-Wellen-Spezialisten André Tiedje geschrieben. Wir haben die Sondergenehmigung erhalten, einen umfangreichen Auszug aus diesem Buch zu veröffentlichen. Wir tauchen sofort in das erste Kapitel dieses sehr interessanten Buches über Elliot-Wellen ein.

Der Herausgeber des Buches schreibt: Die Elliott-Wellen-Technik ist deshalb so faszinierend, weil sie den kompletten Markt widerspiegelt. Die Analysemethode lässt sich zudem auf jeder Zeitebene anwenden, vom Minutenchart bis hin zum langfristigen Jahreschart. Denn auf jeder Zeitebene zeigen sich immer wiederkehrende Kursfraktale und Muster. Dies ist der entscheidende Vorteil, den die Elliott-Wellen-Analyse gegenüber allen anderen bekannten Charttechniken hat. Hier bekommt der Leser erstmals einen kompletten Leitfaden der bekanntesten Elliott-Wellen-Muster und ihrer fast unbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten an die Hand.


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Buch André Tiedje über Elliot-Wellen.

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Im Vorwort zu seinem Buch schreibt André Tiedje

Die Grundaussage lautet: Je mehr Handelsvolumen in einem Basiswert enthalten ist, desto aussagekräftiger sind die Elliott-Wellen. Sie funktionieren somit bei Commodities, volumenstarken Aktien und Indizes gleichermaßen gut. Sie funktionieren an allen Finanzmärkten, auch z.B. die Devisenmärkte lassen sich hervorragend damit analysieren. Die Zusammensetzung von Indizes ändert sich laufend, insbesondere in den letzten Jahren in einer erhöhten Frequenz. Kurz gesagt, der DAX von heute ist ein wesentlich anderer als der DAX aus dem Jahr 2003, dem Startjahr der großen Hausse. Die substanziellen Veränderungen im DAX Index sind nahezu unbedeutend. Der richtige Blick »Right Look« für die entstehenden Wellen ist maßgeblich für den Erfolg. Ich möchte mit diesem Buch das Verständnis dafür liefern.

Lassen Sie uns in das erste Kapitel von Elliott-Wellen leicht verständlich eintauchen und die Grundlagen entdecken.

1 Grundlagen der Elliot-Wellen

1.1 Einleitung

Ich möchte Ihnen zunächst einmal die Theorie der Elliott-Wellen etwas näher bringen. Die EW Analysenmethode wird seit langem dafür benutzt, um im Kursgeschehen immer wiederkehrende Muster und Gesetzmäßigkeiten anhand des optischen Eindrucks zu erkennen. Diese aus den Marktbewegungen resultierenden Eindrücke werden anschließend mit vordefinierten Mustern abgeglichen. Anhand des Wissens um diese Kursmuster ist es möglich, Aussagen über die zukünftige Marktentwicklung treffen zu können.

Die wichtigste Erkenntnis unter dem die EW Analysemethode zu betrachten ist, ist der Umgang mit den eigenen Emotionen beim Agieren an den Finanzmärkten. Schließlich geht die EW Theorie in den meisten Fällen davon aus, dass Gier und Angst die Hauptantriebe für Kauf- und Verkaufentscheidungen sind. Diese wechselseitigen Beeinflussungen drücken die Kursbewegungen in ein nachvollziehbares Entwicklungsschema. Letztendlich ist die Summe der Aktionen und Reaktionen der Marktteilnehmer verantwortlich für die entstehende Kursbewegung. Jeder Akteur muss sich dessen bewusst sein, dass er selber ein Teil der Emotionen ist und sich somit den Gesetzmäßigkeiten des Marktes unterwirft. Der Markt, der immer Recht hat, versucht mit unnachgiebigem Druck die Teilnehmer in dieses Verhaltensschema zu zwingen. Man muss die Kriterien für die Entstehung der Elliott-Wellen erkennen, um die eigenen Emotionen zu kontrollieren und abzubauen, damit der eigene Handelsprozess nicht gestört oder verfälscht wird. 

Mit der EW Methode ist es möglich sich vom Spielball der Emotionen zu lösen, auch wenn dieses den meisten Marktteilnehmern gar nicht bewusst ist. Das Elliott-Wellen-Prinzip spiegelt das psychische Verhalten der Marktteilnehmer wieder. Mit der Elliott-Wellen-Theorie kann die Marktstimmung anhand von immer wiederkehrenden Kursmustern gemessen werden. Die durch Nachrichten eingeflossenen Eindrücke auf die Marktteilnehmer werden durch das Kursverhalten in eine tatsächliche Marktmeinung reflektiert. Die Bewegungen der Märkte spiegeln den Umgang privater und institutioneller Marktteilnehmer mit Finanzinformationen wider. In Entscheidungssituationen entstehen bei den Tradern und Anlegern oft Unsicherheiten, die dann systematische Fehler hervorrufen. Dieses menschliche Fehlverhalten der Marktteilnehmer verhindert den gewünschten Börsenerfolg. Es liegt in der menschlichen Natur, dass das Verlangen nach Sicherheit und Kontrolle vorhanden ist. Mit der EWTechnik besteht dadurch die Möglichkeit, dieses menschliche Fehlverhalten auszuwerten.



Faustregel: Markt-Psychologie ist der Antrieb des Marktes.

Je mehr Handelsvolumen in einem Basiswert enthalten ist, desto aussagekräftiger sind die Elliott-Wellen. Die Markt-Psychologie ist der Kurstreibende Faktor R. N. Elliotts Theorie ist also eine detaillierte Beschreibung über das Verhalten von Finanzmärkten. Sie beruht darauf, dass das zyklische Schwanken der Massenpsychologie der Marktteilnehmer zwischen Optimismus und Pessimismus nach natürlichen Gesetzmäßigkeiten und in bestimmten Mustern erfolgt. Jedes Muster lässt Aussagen über die vergangene, derzeitige und zukünftige Position eines Marktes in einem Zyklus zu. 

Wer sich eine Weile mit dieser Prognosemethode auseinandersetzt und nach langer Übungszeit einigermaßen beherrscht, der merkt, wie ihn die früher als so wichtig erachteten Nachrichten und Gerüchte völlig kaltlassen. Diese sog. »Fundamentals« sind letztlich auch wiederum nur eine Folge der massenpsychologischen Gesamtstimmung. Denken Sie an die vordergründigen, unlogischen, ständig wechselnden, »fundamentalen« Erklärungen! Mal waren es die Zinsen, mal der Arbeitsmarkt, mal die steigende Inflation, mal die fallende Inflation, mal das Bruttosozialprodukt, mal das Handelsbilanzdefizit, mal dies und mal das, was die Aktien, die Anleihen, die Rohstoffpreise oder die Währungen bewegt haben soll. Das große Manko bei dieser Methode: Leider bekommt man erst nach einer Kursbewegung gesagt, was diesmal der Auslöser war. Und als potentielle Gründe stehen Tausende zur Auswahl.

All diese »Fundamentals«, diese »externen Marktfaktoren«, sind nicht die Auslöser von Verhaltensänderungen bei den Marktteilnehmern, sondern sie sind die Folge eines bereits veränderten Verhaltens. Die Inflationsrate, als Beispiel, wird letztlich durch das Massenverhalten bestimmt, konkret in Form des Konsumverhaltens und der Neuverschuldungsbereitschaft der Wirtschaftsteilnehmer.

Die Psychologie, und nichts anderes, bestimmt jeden Markt zu jeder Zeit! 

Und die Marktpsychologie der Marktteilnehmer richtet sich, wie alle vom Menschen geprägten Entwicklungen, nach unumstößlichen Naturgesetzen. Und diese Naturgesetze bestimmen den Verlauf, die Muster, die Proportionen und die zeitlichen Komponenten der Marktbewegungen. Ralph Nelson Elliott hatte (und hat bis heute) nur wenige ernsthafte Anhänger, die seine Theorie bis heute weitergetragen haben. Viele sagen zwar: »Elliott-Wellen – kenn ich, hab ich auch mal ausprobiert, funktioniert aber nicht.« Ein solches Urteil kann man sich bei dieser komplexen Methode erst erlauben, wenn man sich viele Jahre, und zwar intensiv, damit auseinandergesetzt hat. Nach kurzfristigen Erfolgserlebnissen kommen sehr schnell die Enttäuschungen. Diese Phase muss man – und kann man – überwinden, wenn man hartnäckig dabei bleibt.

Es ist keineswegs so, dass man als geübter »Elliotter« nur noch perfekte Prognosen abgibt. Man erreicht aber ein erstaunlich gutes Chance/Risiko-Verhältnis, vorausgesetzt, man ist absolut konsequent und setzt nie »alles auf eine Karte«. Je nach Marktlage reagieren Informationsempfänger auf die jeweilige  Nachrichtenlage unterschiedlich. Das heißt, dass eine positive Nachricht in einem Abwärtstrend eine komplett andere Reaktion bei den Marktteilnehmern auslösen kann als eine positive Nachricht in einem Aufwärtstrend.

Die Reaktion der Marktteilnehmer auf eine positive Nachricht kann in einem Aufwärtstrend ein komplett gegensätzliches Kursverhalten als in einem Abwärtstrend bewirken. Anhand des Wellenprinzips lässt sich die nächste Bewegung mit der größten Wahrscheinlichkeit und dem geringsten Risiko erkennen. Preisbewegungen mit vermeintlichen Hoch- und Tiefpunkten resultieren aus Überreaktionen im Bezug auf Angebot und Nachfrage. Die daraus entstehenden Kursverlaufsstrukturen lassen sich in allen Zeitebenen beobachten.



1.2 Impulsmuster – Beschreibung

Mit Hilfe der Elliott-Wellen-Theorie lässt sich das Marktverhalten in zwei Grundmuster einteilen, in Impuls- und Korrekturmuster.

Das Impulsmuster, auch Antriebsmuster genannt, kennzeichnet die bestimmende Kursbewegung. Diese Impulsbewegung ist der Ursprung eines jeden Trends. Eine Impulsbewegung komplettiert sich grundsätzlich aus fünf Wellen, die mit Ziffern (arabisch oder römisch) beschriftet werden. An das Ende von Impulswellen wird eine Zahl gesetzt. Drei dieser Wellen nämlich, die Wellen 1, 3 und 5 (siehe Abbildung 1.1 und 1.2) bringen die übergeordnete Grundrichtung der Trendbewegung hervor und werden mit dem Begriff Bullenmarkt bezeichnet. Die Wellen 1, 3 und 5 stehen in einem Fibonacci-Verhältnis zueinander, wobei sehr oft die Welle 3 in einem Ausmaß von 1,618 % extendiert. Die Welle 3 ist also in der Regel 1,618 Mal länger als die Welle 1. Die übergeordnete Trendrichtung wird jeweils durch zwei gegenläufige Korrekturbewegungen, nämlich die Wellen 2 und 4 (siehe Abb. 1.1 und 1.2) dargestellt, sie werden mit dem Begriff Bärenmarkt in Verbindung gebracht.

Diese beiden Korrekturwellen alternieren zueinander, sie weisen also unterschiedliche Korrekturvarianten auf, wobei die Welle 2 niemals ein Triangle sein darf. An das Ende einer Korrekturwelle wird ein Buchstabe gesetzt. Je nachdem, um welche Art von Korrekturmuster es sich handelt, finden unterschiedliche Buchstaben Verwendung. Alle Korrekturbewegungen (Welle 2 und Welle 4 in allen möglichen Graden) setzen sich aus den drei Grundtypen Flat, Zigzag und Triangle zusammen. Das heißt, auch der Finanzmarkt kann sich nicht dem physikalischen Gesetz entziehen. »Was hochgeht, muss auch wieder runterkommen. Jede Aktion erzeugt eine Reaktion.«

Kursbewegungen werden in Trendphasen und Korrekturphasen aufgeteilt. Trendphasen zeigen die Hauptrichtung der Kursentwicklung, während zwischengeschaltete Korrekturphasen sich gegen den vorliegenden Trend bewegen. Impulsmuster treten ebenso in den Unterwellen der Korrekturen auf. Im Zigzag treten Impulswellen in der Welle a und der Welle c auf. In einer Flat-Korrektur ist nur die Welle c ein Impuls, die Welle a des Flats ist dreiwellig (kein Impuls).

Das Impulsmuster im Aufwärtstrend und das Impulsmuster im Abwärtstrend

Impulsmuster Elliot-Wellen.

1.3 Trendphasen

Trendphasen werden durch drei dominierende Wellen bestimmt. Die drei Wellen in Richtung des Trends sind Impulsbewegungen.

Aufwärtstrend Elliot-Wellen

Jede der drei Impulsbewegungen besteht in ihrer inneren Struktur aus fünf Unterwellen.

Aufwärtsimpulse Elliot-Wellen



1.4 Korrekturphasen

Korrekturphasen werden durch zwei dem Trend gegenläufige Wellen begleitet. Diese zwei Wellen sind Korrekturbewegungen, die den übergeordneten Trend kurzzeitig unterbrechen. Sie sind dem übergeordneten Trend untergeordnet.

Korrekturphasen Elliot-Wellen

Korrekturbewegungen bestehen in ihrer inneren Struktur aus drei Unterwellen.

Aufwärtsimpuls Elliot-Wellen

Das Korrekturmuster ist die begleitende Kursbewegung eines Impulses. Diese Korrekturbewegung beendet das vorgeschaltete, fertige, 5-wellige Impulsmuster. Eine Korrekturbewegung setzt sich aus drei Wellen zusammen. Zwei dieser Wellen, nämlich die Wellen a und c (siehe Abb.) weisen auf die übergeordnete Grundrichtung der Korrekturbewegung hin. Die übergeordnete Korrekturrichtung wird durch eine gegenläufige Welle b unterbrochen. Zwischengeschaltete Korrekturbewegungen unterliegen dem vorherrschenden Trend. Das Korrekturmuster ist dem Impulsmuster gleichberechtigt und orientiert sich zeitlich und preislich an dem vorausgegangenem Impulsmuster.

Korrekturphasen Elliot-Wellen

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