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Mario Lüddemann – Wie Sie Ihr kleines Konto zu einem großen traden
Anhand von Beispielen und Tipps erklärt Mario Lüddemann in diesem Buch, wie man aus einem kleinen Konto ein großes macht. Wir haben die Sondergenehmigung erhalten, einen umfangreichen Auszug aus diesem Buch zu veröffentlichen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der ersten beiden Kapitel dieses Buches.
Der Herausgeber des Buches schreibt: Wer 5.000 Euro besitzt, kann mit relativ wenig Aufwand 300 bis 600 Euro Rendite pro Jahr erzielen. Schon rein statistisch legt der DAX jährlich um 6 bis 8 Prozent zu. Wer beispielsweise den Index per ETF über eine lange Zeit hält, wird diese Rendite auch in Zukunft mit relativer Sicherheit vereinnahmen. Berücksichtigt man saisonale Muster wie die Verluste in den Sommermonaten, steigt die statistische Performance auf circa 12 Prozent an.
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In diesem Buchauszug gibt der Autor einen kurzen Überblick seiner Erfahrungen an der Börse. Lassen Sie uns die ersten beiden Kapitel dieses Buches durchgehen.
MEIN WEG
Mein eigener Weg an die Börse begann wie der vieler anderer Deutscher. 1996 habe ich die Neuemission der T-Aktie gezeichnet und lag mit der ersten Kursnotierung bereits 30 Prozent im Plus. Super, wenn das Geldverdienen an der Börse so einfach ist, dann mache ich das jetzt auch! Mit dieser positiven Erfahrung blieb ich selbstverständlich dabei. Leider musste ich schon bald erkennen, dass Gewinne genauso schnell dahinschmelzen können, wie sie entstehen. Auch mit dieser Erkenntnis befinde ich mich in guter Gesellschaft der meisten Privatanleger, vor allem am Anfang der Traderkarriere bewegt sich die eigene Performance gegen null oder tendiert sogar in den roten Bereich. Diese Entwicklung gab mir zu denken und ich musste erkennen, dass es an der Börse ähnlich läuft wie in jedem anderen Bereich auch: Keiner kann vom Start weg auf Profiniveau Fußball spielen, kochen oder schreinern. Wie konnte ich auf die Idee kommen, ohne Vorkenntnisse mit Aktien reich zu werden?
Mein weiterer Weg war dann eher dem Zufall geschuldet, aufgrund eines Bandscheibenvorfalls fiel ich zeitweise beruflich aus und konnte mich stattdessen mehr aufs Trading konzentrieren – mit Erfolg. Rückwirkend betrachtet weiß ich jedoch, dass der Zeitpunkt günstig war: Der »Neue Markt« strebte nach oben und mein Tradingkonto tat das Gleiche. Nach einigen Monaten kontinuierlicher Gewinne fiel die Entscheidung, meinen bisherigen Job an den Nagel zu hängen und fortan als hauptberuflicher Trader zu arbeiten. In dieser Zeit lief alles noch besser als geplant und in wenigen Jahren konnte ich eine Performance von mehr als 10.000 Prozent erzielen. Dann kam der Zeitraum 2000/2001 und die Aktienkurse fielen weltweit mit dem Platzen der Dotcom-Blase. Auch meine Gewinne begannen zu bröckeln. Der Grund war ganz einfach: Ich war nur gewohnt, auf steigende Aktienkurse zu setzen, und mein damaliger Broker erlaubte nur Long-Trades. Short zu gehen und damit auf Abwärtsbewegungen zu setzen, war zu diesem Zeitpunkt noch keine mögliche Option für mich.
Dank meiner bisher gesammelten Erfahrung und eines konsequenten Risiko- und Money-Managements verlor ich in dieser turbulenten Börsenphase lediglich 15 Prozent meines Tradingkapitals. In dieser Zeit lernte ich, meine Strategie den Märkten anzupassen. Ich wechselte zu einem Broker, der es mir erlaubte, in beide Richtungen zu handeln. Diese Veränderungen führten mich wieder zurück auf die Erfolgsspur. Ich investierte nun auch viel Zeit in die Auswertung meiner Transaktionen, was wiederum zu einer Steigerung meiner Gewinne beitrug. So führte ich über viele Jahre hinweg mehr als 5.000 Trades pro Jahr durch und konnte beständig Renditen von mehr als 20 Prozent erzielen. Aufgrund vieler Fragen von Freunden und Bekannten und weil ich Lust auf Neues hatte, beschloss ich, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben. Um das Ganze auf ein solides Fundament zu stellen, absolvierte ich eine Ausbildung zum zertifizierten, lösungsorientierten Coach und systemischen Berater. Heute teilt sich mein Jahr hälftig in mein persönliches Trading – meine Erwerbstätigkeit – und in Seminar- sowie Coachingtage.
Als Tradingcoach geht es mir immer darum, mit Ihnen gemeinsam passende Lösungen für Ihre Tradingprobleme zu finden. Darüber hinaus unterstütze ich Sie bei der Zusammenführung von Theorie und Praxis. Stets heißt das Ziel, Ihre eigene Performance nachhaltig zu steigern. Aus diesem Grund beinhaltet dieses Buch sehr viele Praxisbeispiele und es war für mich selbstverständlich, meine Strategie »live« zu zeigen. So habe ich 5.000 Euro auf ein Konto eingezahlt und innerhalb meiner Webinar-Reihe »Kleines Konto groß traden« damit viereinhalb Monate gehandelt. Das Ergebnis am Ende der Webinar-Reihe lag deutlich über der Performance des Gesamtmarkts. Aufgrund der großen Nachfrage entstand dann auch dieses Buch. Darin möchte ich Ihnen Handelsansätze vermitteln, mit deren Hilfe Sie ein kleines Konto groß traden, Fehler vermeiden und Stolperfallen erkennen. All das soll ohne überflüssiges Fachchinesisch auskommen und Sie benötigen auch kein BWL-Studium, um die erläuterten Zusammenhänge zu verstehen. Wo ein Begriff zu sehr aus dem Börsenjargon stammt, habe ich eine Anmerkung als Fußnote eingefügt. Mein Ziel ist, Anfängern und erfahrenen Tradern den Weg zum Erfolg an der Börse aufzuzeigen. Jeder von Ihnen soll mithilfe des hier vermittelten Wissens seinen eigenen, ganz persönlichen Weg finden. Schließlich besitzen alle Menschen unterschiedliche Persönlichkeiten, und nur wer sich seiner Eigenheiten bewusst ist, kann erfolgreich traden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und gute Tradingergebnisse.
KLEINES KONTO GROSS TRADEN
Aus wenig Geld viel machen: Kaum ein Wunsch ist weiter verbreitet in unserer Gesellschaft. Dabei streben die wenigsten Menschen Geld um des Geldes willen an, vielmehr erhoffen sie sich die persönliche Freiheit. Fast jeder möchte den Großteil seines Lebens mit angenehmen Tätigkeiten verbringen. In unserer Gesellschaft hat die persönliche Freiheit jedoch eine Menge mit der finanziellen Unabhängigkeit zu tun. Deshalb verwundert es nicht, dass viele Menschen regelmäßig sparen; meist mit dem Ziel, vom eigenen Vermögen leben zu können. Doch gelingt es den wenigsten, ihre Ersparnisse so weit voranzubringen. Zwar werden aus 5.000 Euro nach 10 Jahren vielleicht 6.000 Euro, große Sprünge sind jedoch auch mit diesem Betrag kaum möglich. So herrscht eine Diskrepanz zwischen vielen hochfahrenden Träumen und der finanziellen Realität. Die Mehrheit der Bevölkerung hierzulande ist nach internationalen Standards eher reich, aber eben nicht finanziell unabhängig. An dieser Situation lässt sich jedoch etwas ändern. Wer 5.000 Euro besitzt – und das werden die meisten Leser –, kann daraus sehr viel mehr Geld machen. Und genau darum geht es in diesem Buch. Ich stelle Strategien und Handelsansätze für die Börse vor, mit denen sich die finanzielle Unabhängigkeit verwirklichen lässt. Der Schlüssel dazu klingt banal: Die Gewinne müssen höher ausfallen als die Verluste. Wie sich dieses Ziel dauerhaft erreichen lässt, erläutere ich in diesem Buch. Wahrscheinlich ist das dazu erforderliche Know-how sogar geringer, als viele von Ihnen gedacht haben. Wenden Sie das Wissen konsequent an, wird die finanzielle Unabhängigkeit für die meisten von Ihnen zu einem realen Ziel.
Bei einem Ausgangsniveau von 5.000 Euro werden Sie es zwar nicht in ein oder zwei Jahren erreichen, eine überschaubare Zeit ist jedoch durchaus realistisch. Wichtig erscheint mir, dass sich alle vorgestellten Strategien berufsbegleitend durchführen lassen und auch für Einsteiger umsetzbar sind. Sie ermöglichen, ein kleines Konto von 5.000 Euro Umfang groß zu traden. Doch was bedeutet groß überhaupt? Es ist schwer, diesen Begriff an einer konkreten Zahl festzumachen, schließlich dürfte jeder Mensch über unterschiedliche Vorstellungen dazu verfügen. Brauchbarer erscheint mir das Konzept der finanziellen Unabhängigkeit, der Trader soll von den Erträgen seines Depots leben können. Jeder kann nun selbst ausrechnen, welcher Betrag zum Leben erforderlich ist. Die Rechnung dahinter ist sehr einfach, und wer eine konkrete Summe ansetzt, erhält anhand von Performance und Kontogröße die Wegmarken seiner Tradingstrategie. Dazu möchte ich wieder mit 5.000 Euro Startkapital beginnen und diesen Betrag mit einem mittleren Einkommen verknüpfen – ein Durchschnittshaushalt dürfte beispielsweise von 40.000 Euro pro Jahr gut leben können. Diese Summe definiere ich als Bedarf und die folgende Tabelle rechnet bei jährlicher Zinsgutschrift und Renditen von 20 sowie 40 Prozent vor, wie der Weg von 5.000 Euro bis hin zur finanziellen Unabhängigkeit aussieht. Die genannten Renditen stehen hier übrigens nicht zufällig, wie Sie im weiteren Verlauf des Buchs sehen werden.
Tabelle 1: Entwicklung des Kontos
Beträgt die jährliche Rendite 20 Prozent, ist das 5.000er-Konto nach 22 Jahren auf eine Größe von über 230.000 Euro angewachsen und bringt damit mehr als 40.000 Euro Rendite pro Jahr – vorausgesetzt, der Inhaber schafft weiterhin einen jährlichen Zuwachs von 20 Prozent. Zur Verdeutlichung: Wer heute 30 ist, sofort mit dem Trading beginnt und 20 Prozent pro Jahr erwirtschaftet, kann seinen regulären Job mit 52 Jahren an den Nagel hängen. Auch der Zustand der Rentensysteme interessiert dann nicht mehr. Noch viel eindrucksvoller sieht die Rechnung bei einer jährlichen Performance von 40 Prozent aus, in diesem Fall braucht es gerade einmal zehn Jahre! Verdeutlichen lässt sich die Wirkung von Zins und Zinseszins vor allem grafisch:
Abbildung 1: Performance unterschiedlicher Anlageformen
Bei allen vier Anlageformen beträgt das Startkapital 5.000 Euro, angelegt wird über zehn Jahre und vor allem die Performance der beiden aktiv verfolgten Börsenstrategien beeindruckt. Selbst wer bereits 50 ist, erhält damit noch eine Alternative zu Job und Rente. Mit nur 5.000 Euro Startkapital lässt sich in überschaubarer Zeit das Ziel der finanziellen Unabhängigkeit erreichen. Dazu braucht es lediglich das Know-how, um dauerhaft hohe Renditen zu erwirtschaften. Und genau das möchte ich mit diesem Buch vermitteln.
Leider ist die dargestellte Rechnung nicht ganz realistisch. Gebühren und auch die Steuer wurden nicht berücksichtigt, weil sie sich nicht pauschal benennen lassen. Viel wichtiger ist jedoch, dass die Tabelle das Muster verdeutlicht, nach dem sich Kontogröße, Rendite und eigene Rahmenbedingungen verbinden lassen. Wer eine solche Rechnung mit den eigenen Daten durchführt, erhält neben einem konkreten Fahrplan auch die Hilfsmittel zur Planung der persönlichen Strategie. Vor deren Hintergrund lässt sich beispielsweise klären, mit welchen Stellschrauben sich die größten Veränderungen erzielen lassen. Vor allem die 40-Prozent-Spalten zeigen die exorbitanten Zuwächse ab einer gewissen Kontogröße. Was in den ersten Jahren schön, aber nicht berauschend erscheinen mag, entpuppt sich nach einiger Zeit als enorme Entwicklung. Das Phänomen des Zinseszinses schlägt zu Buche und verdeutlicht, dass vor allem die Stetigkeit über Jahre oder Jahrzehnte darüber entscheidet, ob man ein großes Konto erwirtschaftet.
Die Strategie aus diesem Buch eignet sich zwar dazu, den eigenen Lebensunterhalt über die Börse zu bestreiten, sie verspricht jedoch keine Wunder. Ganz deutlich möchte ich betonen, dass Sie nicht über Nacht reich werden mit dem einen 10.000-Prozent-Trade. Diesen kann Ihnen die Börse nicht bieten – höchstens in Form eines Glückstreffers. Denn alle Strategien, über die ich gelesen habe und die den schnellen Reichtum versprechen, gleichen dem Lotteriespiel. Selbstverständlich kann man damit Millionär werden, die Wahrscheinlichkeit ist meiner Meinung nach jedoch zu gering, um sie als ernst zu nehmende Strategie zum Börsenerfolg werten zu können. Stattdessen sollten Sie sich an den Zeiträumen aus der Tabelle orientieren sowie stetige und vor allem reproduzierbare Erfolge anstreben. Diese haben wenig mit Glück zu tun und sehr viel mit Statistik. So geht es mir nicht um den Supertreffer, sondern um das Verhältnis von begrenzten Verlusten und realistischen Gewinnchancen. Ist Ihnen dieser Zusammenhang stets präsent, können Sie kontinuierlich nach Chancen suchen und diese gezielt ergreifen. Er sollte Sie außerdem zum Dabeibleiben ermutigen, wenn es mal weniger gut läuft. Jede Statistik kennt Ausreißer und auch im Trading wird es immer wieder zu Verlusten kommen. Wer sich dessen bewusst ist, macht sich das Gesetz der großen Zahl zunutze. Je mehr Trades er eingeht, desto stärker nähert er sich dem statistischen Mittel an.
Darüber hinaus verdeutlicht die Tabelle, welche unterschiedlichen Herausforderungen sich einerseits für die Eigentümer großer und andererseits für diejenigen kleiner Konten ergeben. So ist es relativ einfach, mit einem großen Depot an der Börse zu handeln – und zwar nicht, weil man mit viel Geld auch viel bewegen kann. Im Gegenteil, der Hauptgrund heißt Risiko. Wer eine Million in seinem Depot hat, kann ganz entspannt nur ein Promille davon riskieren. Er erzielt mit der richtigen Strategie und ganz wenigen Transaktionen sehr sicher einige 10.000 Euro pro Jahr. Damit ist die finanzielle Unabhängigkeit dauerhaft gesichert und es besteht kaum Gefahr, das Vermögen zu verlieren. Auch aus diesem Grund setzen reiche Menschen häufig auf defensive Strategien, sie haben eine hohe Performance schlicht nicht nötig. Trotzdem wächst ihr Vermögen stetig. Wer dagegen nur 5.000 Euro besitzt, muss deutlich offensiver agieren, um aus seinem kleinen Konto möglichst schnell ein großes zu machen. Es genügt nicht, nur einige Promille zu riskieren. Stattdessen arbeiten viele Trader mit ihrem gesamten Konto und gehen damit deutlich höhere Risiken ein. So kommt es zu fatalen Konsequenzen: Im Bestreben, das Geld schnell zu vermehren, werden komplette Depots durch riskante Aktionen in wenigen Monaten vernichtet. Diese Gefahr steigt sogar noch, wenn Hebelprodukte ins Spiel kommen, etwa Optionsscheine oder Ähnliches. Schnell reich werden zu wollen führt oftmals zum Gegenteil.
In diese Falle sollen Sie jedoch nicht tappen und mein Ansatz zielt darauf ab, Risiken zu minimieren. Um ein kleines Konto trotzdem in überschaubarer Zeit groß zu traden, setze ich auf ein günstiges Risiko-Gewinn-Verhältnis. Mit geringem Risiko sollen möglichst große Gewinne entstehen. Diese Bedingung lässt sich sogar relativ leicht erfüllen, wenn Sie mit eindeutig geregelten Verlustschwellen arbeiten und nicht jeden Gewinn mitnehmen. Neben einer entsprechenden Strategie braucht es dazu jedoch auch die Kenntnis der psychologischen Mechanismen. Es genügt nicht, das Vorgehen genau zu planen. Sie müssen Ihren Plan exakt abarbeiten, Ihr Risiko stets begrenzen und sich nicht vom Bauchgefühl leiten lassen. Nur wenn alle Faktoren zusammenkommen, verdienen Sie Geld. Ihre Performance steigern Sie vor allem dann, wenn Sie sich die Wahrscheinlichkeit zunutze machen. Dazu ist es hilfreich, im Fahrwasser der großen Investoren und Anleger zu schwimmen und mit den Märkten zu gehen. Gut bewerkstelligen lässt sich diese Aufgabe mithilfe von Trendfolgestrategien, sie erzielen seit Jahrzehnten zuverlässig gute Ergebnisse. Dabei ist ihr Erfolgsgeheimnis simpel: Sie setzen darauf, dass sich ein Trend mit einer statistisch signifikanten Wahrscheinlichkeit fortsetzt. Das klappt selbstverständlich nicht immer, doch werden über einen längeren Zeitraum hinweg die Gewinne deutlich höher ausfallen als die Verluste – sofern ein zuverlässiges Risiko-Management vorhanden ist.
Diesen Zusammenhang berücksichtige ich schon seit vielen Jahren in meinem markttechnischen Handelsansatz. Er beruht, verkürzt gesagt, darauf, das Gleiche zu tun, was der Markt auch tut. Ich folge dem Trend. Etwas adaptiert eignet sich meine persönliche Strategie auch für kleine Konten. Für dieses Buch habe ich vor allem darauf geachtet, das Chance-Risiko-Verhältnis der einzelnen Transaktionen zu optimieren. Schließlich sollen die hier vorgestellten Handelsansätze mit einem kleinen Konto gut zu handeln sein und eine überdurchschnittliche Performance erzielen, ohne die Gefahr großer Verluste einzugehen. Dabei bediene ich mich einerseits klar erkennbarer Muster an den Börsen, alleine damit lassen sich die Renditen von Sparbuch & Co. um ein Mehrfaches steigern. Ein wichtiges Stichwort heißt Saisonalität, Sie werden noch davon hören. Andererseits – und das ist das Kernstück dieses Buchs und sorgt für den Großteil der Performance – setze ich auf Trendfolgestrategien. Das Prinzip hinter der Trendfolge lässt sich einfach erklären, es besteht genau genommen aus lediglich drei Schritten:
1. Sie identifiziert einen Markt mit klarem Auf- oder Abwärtstrend.
2. Sie sucht einen passenden Wert, um von diesem Trend zu profitieren.
3. Sie schließt die Transaktion mit (hohem) Gewinn oder begrenztem Verlust.
Diese drei Vorgaben gilt es zu erfüllen und es ist entscheidend, keine davon zu vernachlässigen. Der statistisch mögliche Kontozuwachs lässt sich am ehesten erzielen, wenn wirklich alle erfüllt sind. Ein starker Aufwärtstrend zum Beispiel im Index hilft Ihnen gar nichts, wenn Sie schwache Aktien auswählen, und Sie werden auch dann keinen Erfolg haben, wenn Sie nach einem starken Anstieg wie in der Zeit bis zum Jahr 2000 den Ausstieg verpassen.
Um Ihnen derartige Erfahrungen zu ersparen, möchte ich Ihnen meinen persönlichen Schlüssel zum Börsenerfolg nicht vorenthalten. Selbstverständlich kann ich keine Gewähr leisten, viele Tausende von Trades haben jedoch Muster verdeutlicht. Demnach liegt die statistische Erfolgswahrscheinlichkeit bestimmter Ansätze über derjenigen anderer Vorgehensweisen. So hat sich erstens ein markttechnischer Handelsansatz bewährt. Verkürzt dargestellt profitiert dieser davon, dass Trends länger anhalten und eine Umkehr vergleichsweise selten erfolgt. Diese Erkenntnis ist nicht neu, ihren Hintergrund bildet die mehr als 100 Jahre alte Dow Theorie. Ihr Urheber – Charles Dow – gilt als Mitbegründer der Charttechnik und ist neben seinem Partner Edward Jones Namensgeber der noch heute existierenden Dow Jones Company. Seine Theorie besagt unter anderem, dass sich sämtliche Erwartungen der Marktteilnehmer im Chart widerspiegeln. Auch führt er den Trendbegriff mit steigenden oder fallenden, relativen Hoch- und Tiefpunkten ein. Darüber hinaus verbindet er zum Beispiel Kurstrends mit dem Handelsvolumen. Viel davon berücksichtigt die Strategie in diesem Buch, die Einzelheiten erläutere ich vor allem in den Kapiteln zu Trends. Ein zweiter Schlüssel meines Erfolgs heißt Saisonalität. Damit gemeint ist, dass Kurse oftmals jahreszeitliche Muster aufweisen. Bekannt ist beispielsweise die Jahresendrallye, es lassen sich jedoch auch viele andere Gesetzmäßigkeiten erkennen. Aufgrund ihrer Signifikanz sind saisonale Besonderheiten auch in die Strategie »Kleines Konto groß traden« eingeflossen, ich bespreche sie in einem eigenen Kapitel. Statistisch außerordentlich bemerkenswert sind zudem Nachrichten; ihre Beachtung stellt meinen dritten Schlüssel zum Erfolg dar. Dass Nachrichten großen Einfluss haben, ist logisch – wodurch sollen Kursbewegungen sonst entstehen? Positive oder negative Meldungen sorgen dafür, dass viele Marktteilnehmer Werte kaufen oder verkaufen, und dadurch entstehen oftmals länger andauernde, deutliche Kursbewegungen. Einflussreiche Nachrichten können sowohl den Gesamtmarkt betreffen, als auch sich auf einzelne Werte oder Branchen beschränken. Typische Beispiele für die Auswirkungen von Nachrichten finden sich zum Beispiel im Brexit oder der USPräsidentschaftswahl, diese Ereignisse wirken sich auf die gesamten Märkte aus – egal ob man Aktien, Rohstoffe oder Währungen handelt. Gravierende Folgen einer Nachricht können jedoch auch auf Einzelwerte beschränkt bleiben, als Beispiel lässt sich das Bekanntwerden der Manipulationsvorwürfe gegenüber VW in Bezug auf die Abgaswerte der Dieselfahrzeuge nennen. Ein wichtiger Unterschied: Termine für Abstimmungen oder Wahlen stehen lange vorher fest, hierauf können sich Trader einstellen. Bei VW kam die Meldung dagegen aus heiterem Himmel und der Kursverlauf zeigt ein sogenanntes Gap. Damit derartige Ereignisse keine übermäßig negativen Auswirkungen auf das eigene Depot zeigen, sollte man einerseits immer ein Auge auf solche Termine haben. Auf Deutsch: Vor bedeutsamen Ereignissen ist es oft besser, sich aus dem Markt zurückzuziehen und zunächst abzuwarten, welche Auswirkungen sich zeigen. Anders sieht es bei unerwarteten Nachrichten aus, hierauf kann man sich weniger gut einstellen. Eventuelle negative Folgen lassen sich jedoch durch ein konsequentes Risiko- und Money-Management begrenzen. Dieses Thema bildet einen weiteren Schlüssel zum Erfolg und dazu folgt noch ein eigenes, sehr ausführliches Kapitel.
Wie ich Trading verstehe
Wer 5.000 Euro besitzt, kann mit relativ wenig Aufwand 300 bis 600 Euro Rendite pro Jahr erzielen. Schon rein statistisch legt der DAX jährlich um 6 bis 8 Prozent zu. Wer beispielsweise den Index per ETF über eine lange Zeit hält, wird diese Rendite auch in Zukunft mit relativer Sicherheit vereinnahmen. Berücksichtigt man saisonale Muster wie die Verluste in den Sommermonaten, steigt die statistische Performance auf circa 12 Prozent an. Wer sich an diese einfachen Regeln hält, vervielfacht die kümmerlichen Renditen von Sparbuch & Co. ohne nennenswerten Aufwand. Zum Beispiel zeigen die Studien von Banken, dass die meisten Anleger von derartigen Ergebnissen nur träumen können, und auch meine Umfragen bei Seminaren und Coachings weisen auf rote Zahlen bei bis zu 90 Prozent der Teilnehmer hin! Oft kommen diese enttäuschenden Zahlen sogar mit einem vergleichsweise hohen Aufwand zustande, Tradingzeiten von mehr als sechs Stunden pro Tag sind keine Seltenheit. Für mich ergibt dieses Vorgehen jedoch wenig Sinn. Denn mit derart viel Einsatz kaum Geld zu verdienen bedeutet, ein ausgesprochen schlechtes Verhältnis von Aufwand zu Ertrag.
Nach meinem Verständnis sollte es eher darum gehen, mindestens 20, besser noch 30 oder 40 Prozent Rendite pro Jahr zu erzielen. Dann lohnt sich der Aufwand auch bei einem kleinen Konto und es ist möglich, in überschaubarer Zeit ein Vermögen anzusammeln – Tabelle 1 hat es gezeigt. Für dieses Mehr an Performance nehmen jedoch auch die Risiken zu und viele Trader stellen die Performance gedanklich über die Gefahren. Sie wollen große Gewinne erzielen, buchstäblich nach dem Motto »Koste es, was es wolle«. Und genau diese Schwerpunktsetzung sorgt für die meisten Verluste und sie eignet sich nach meiner Erfahrung nicht dazu, ein kleines Konto groß zu traden. Im Gegensatz dazu lege ich allergrößten Wert darauf, das Risikomanagement als Fundament meines Tradings zu sehen. Die Risiken einer Transaktion möchte ich kennen und wirksam begrenzen. Das gilt für meine privaten Depots und genauso für die Strategien und Handelsansätze in diesem Buch. Nicht von ungefähr nimmt das Kapitel zum Thema großen Raum ein. Nach meinem Verständnis bilden zuverlässige Renditen und ein genauso verlässliches Risikomanagement das Fundament des Tradingerfolgs. Doch was bringt diese Verbindung konkret? Sie versetzt auch Einsteiger in die Lage, mit einem kleinen Konto zuverlässig mindestens 20 Prozent Rendite pro Jahr zu erzielen. Diese Zahl mag einigen Lesern bescheiden erscheinen, doch müssen Sie dazu mehr als doppelt so viel erwirtschaften wie der Gesamtmarkt. Wie schwer es den meisten Kleinanlegern fällt, zeigen die zitierten Umfragen. Möglich sind jedoch sehr viel höhere Gewinne und auch diese lassen sich mit der hier vorgestellten Strategie problemlos erreichen. So kenne ich viele Trader, deren Ziel bei 40 Prozent p.a. liegt und die dieses Niveau auch zuverlässig schaffen.
Fast noch wichtiger als eine nennenswerte Performance ist das Durchhaltevermögen. Denn ein kleines Konto lässt sich nur dann groß traden, wenn die Gewinne dauerhaft auflaufen – egal ob der DAX 20 Prozent zulegt oder um 50 Prozent einbricht. Es braucht also Strategien für Aufwärts- und Abwärtsphasen der Märkte, ebenso muss man sie frühzeitig erkennen. All das ist möglich und lässt sich auch von Einsteigern gut umsetzen. Dazu muss man jedoch den jeweiligen Trend richtig deuten und dementsprechend agieren. Beides bedarf einiger Kenntnisse und Fähigkeiten, die sich mit ein wenig Übung und Disziplin erlernen lassen. Dieses Buch soll einen Beitrag dazu leisten und Sie in die Lage versetzen, sehr schnell Erfolge zu erzielen sowie Fehler zu vermeiden. So umfasst es einerseits die theoretischen und technischen Grundlagen eines markttechnischen Handelsansatzes. Zweitens kommen die psychologischen Mechanismen zur Sprache, die das menschliche Handeln bestimmen. Schließlich hilft Knowhow wenig, wenn Sie es nicht umsetzen können. Besitzen Sie die nötige mentale Stärke, lässt sich eine gute Performance dauerhaft sicherstellen. Leider verfügen viele Trader jedoch über ein völlig falsches Bild der Börse und denken, nach der Depoteröffnung stellt sich umgehend und quasi automatisch der Erfolg ein. Doch wie jedes andere Metier auch erfordert das Trading Erfahrung und Know-how. Diese Grundvoraussetzungen müssen sein, und wer kontinuierlich lernt, wird seine Erfolgsspur finden.
Weil sich dieses Buch auch an Einsteiger richtet, habe ich mir zwei klare Vorgaben gemacht: Erstens soll sich die angepeilte Rendite bei niedriger Tradingfrequenz erzielen lassen. Schließlich wollen und können nur wenige Trader täglich stundenlang handeln. Den erforderlichen Zeitaufwand möchte ich so begrenzen, dass ein berufsbegleitender Handel möglich ist. Dazu ist einige Routine erforderlich, aber nach einigen Wochen »Einarbeitung« sollte keiner von Ihnen mehr als drei oder vier Stunden pro Woche aufwenden müssen. Wer dann eine Performance von beispielsweise 30 Prozent erreicht und den Gewinn auf dem Konto belässt, erhält sehr bald einen hervorragenden Stundenlohn für die Tradingzeit. Meine zweite Vorgabe heißt Einfachheit und Klarheit. Deshalb beruhen die vorgestellten Strategien auf Regeln, die sich leicht nachvollziehen lassen und die sich bei den Transaktionen problemlos anwenden lassen. Nicht von ungefähr werden sie Ihnen wie ein Ampelsystem vorkommen: Treffen alle Voraussetzungen zu, können Sie agieren. Fehlen dagegen die beschriebenen Rahmenbedingungen, sollten Sie aussetzen oder einen anderen Markt suchen, in dem es besser aussieht. Ohnehin spielen die Pausen eine wichtige Rolle. Es ist ein Irrglaube vieler Trader, man müsse sehr viel handeln, um eine gute Performance zu erzielen. Vielmehr geht es darum, die richtigen Trades zu machen. Weil man diese finden muss, sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie in der ersten Zeit nur eine bescheidene Performance erzielen. Gerade am Anfang sollten Sie keine überzogenen Gewinnerwartungen hegen, sondern dranbleiben und lernen. Denn ein Zusammenhang ist deutlich: Je mehr Know-how, Disziplin und Erfahrung Sie besitzen, desto weiter werden Ihre Gewinne steigen. Doch lautet die erste Aufgabe für viele Trader, die Verlust- oder Plus-minus-null-Zone zu verlassen und dauerhaft ins Plus zu kommen.
Weil Einfachheit und Risikovermeidung an erster Stelle meines Handelns stehen, ergibt sich eine Beschränkung der Anlagevehikel fast von selbst. Zum Einsatz kommen ausschließlich Aktien, ETFs und gegebenenfalls CFDs. Mit diesen Instrumenten lassen sich alle Transaktionen durchführen, die ich in diesem Buch vorstelle. Ganz bewusst klammere ich dagegen Hebelprodukte und Futures aus. Erstens würde das erforderliche Know-how die Grenzen dieses Buches sprengen und zweitens eignen sie sich meiner Erfahrung nach nicht besonders gut für kleine Konten. Zwar versprechen viele Hebelprodukte überproportionale Gewinne und sie wären theoretisch ideal, um ein kleines Konto groß zu traden. Allerdings besteht die reale Gefahr, mit einem einzigen Verlusttrade einen Großteil des Depots zu vernichten. Das Chancen-Risiko-Verhältnis dieser Instrumente ist mir schlicht zu ungünstig. Das gilt umso mehr, weil ein Teil der Transaktionen unweigerlich Verluste hervorbringt. Das lässt sich leider nicht ändern, denn niemand vermag in die Zukunft zu schauen. Ich möchte mit dieser Schwerpunktsetzung übrigens nicht behaupten, dass Hebelprodukte generell schlecht sind. Lediglich für die Strategien und Handelsansätze hinter »Kleines Konto groß traden« eignen sie sich nicht.
Wichtig erscheint mir auch, auf die Kosten zu achten. Deshalb zielt mein Ansatz darauf ab, Gebühren und andere Belastungen konsequent zu begrenzen. Vor allem Trader mit kleinen Konten müssen ihre Dienstleister und Hilfsmittel mit Bedacht auswählen. Denn Ordergebühren von beispielsweise 10 Euro fallen bei einer Kontogröße von 100.000 Euro kaum ins Gewicht, bei 5.000 Euro dagegen bedeuten sie 0,2 Prozent. Wer 100 Trades pro Jahr durchführt – gerade einmal zwei pro Woche –, kommt auf eine Gesamtbelastung von 1.000 Euro! Wer diesen Zusammenhang unterschätzt, spürt ihn spätestens beim Blick auf die Jahresendabrechnung des Brokers. Die Gebühren stellen auch einen Grund dar, weshalb man so wenig wie möglich handeln und stattdessen versuchen sollte, pro Trade möglichst viel zu erlösen. Doch auch die Kurs-, Informations- und Chartversorgung kann ins Geld gehen. Diese Belastungen lassen sich ebenso minimieren, das Internet bietet eine Vielzahl sehr guter und kostenloser Informationsplattformen. Das gilt vor allem für den US-Markt, hier konnten sich in den letzten Jahren verlässliche und qualitativ hochwertige Angebote etablieren. Weil die Gebührenbelastung bei kleinen Konten nicht unterschätzt werden sollte, beschäftigt sich ein eigenes Kapitel mit der Broker- und Plattformauswahl.
Wahrscheinlich werden Ihnen die ersten Seiten dieses Buches bereits gezeigt haben, dass der Erfolg an der Börse ein gewisses Know-how sowie Arbeit erfordert. Es gilt, viele unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen, und nur wer sein Wissen auf allen Ebenen umsetzen kann, wird langfristig Geld verdienen. Weil mir dieser Zusammenhang bei allen Coachings immer wieder vor Augen geführt wird, habe ich immer wieder kleine Fragerunden integriert. Sie sollen Ihnen dabei helfen, die Inhalte zu reflektieren und Sinn von Unsinn unterscheiden zu lernen. Aus den vorgegebenen Antworten sollten Sie daher die korrekten Aussagen herausfiltern und darüber nachdenken, weshalb eine Antwort keinen Sinn ergibt. Nehmen Sie sich bitte diese Zeit. Denn auch wenn manches hanebüchen klingen mag: Ich habe versucht, verbreitete Irrtümer aufzugreifen.
Das reale Konto hinter diesem Buch
Schon während der Entwicklung von »Kleines Konto groß traden« war mir klar, dass ich das Ganze nicht in der Luft hängen lassen wollte. Die Behauptung, wonach sich aus 5.000 Euro in überschaubarer Zeit ein Vielfaches machen lässt, braucht Glaubwürdigkeit. Deshalb habe ich einen realen Hintergrund zu diesem Buch geschaffen. In einem Zeitraum von viereinhalb Monaten zwischen dem 1. Oktober 2015 und dem 15. Februar 2016 habe ich meinen Handelsansatz im Rahmen einer Webinar-Reihe live vorgestellt. Dazu habe ich ein Depot mit 5.000 Euro kapitalisiert und in dieser Zeit real gehandelt, um meine Strategie zu verdeutlichen. Währenddessen zeigte sich ein ganz »normaler« Kursverlauf mit unterschiedlichen Phasen, die Märkte sind sowohl stark angestiegen als auch deutlich eingebrochen. Meine Strategie musste also mit jedem Umfeld zurechtkommen. Wie dies gelungen ist, verdeutliche ich an den 13 Trades aus dem Zeitraum vom 1. Oktober 2015 bis zum 15. Februar 2016. Beginnend mit Nummer eins werde ich alle Transaktionen in chronologischer Folge vorstellen. Sie finden alle Angaben zu Preisen, Gebühren und natürlich zur jeweiligen Performance. Doch ohne vorgreifen zu wollen, zeigt sich bereits eine wichtige Erkenntnis: Wenige Transaktionen reichen aus für die Strategie hinter diesem Buch. Ich habe durchschnittlich nur einmal pro Woche gehandelt. Sie werden jeweils erfahren, unter welchen Voraussetzungen eine Transaktion stattfand, welche Absicht dahinterstand und inwiefern mein jeweiliger Plan aufgegangen ist.
Abbildung 2: DAX-Performance Oktober 2015 bis 15. Februar 2016
Für ein solches Fazit braucht es selbstverständlich den Vergleich, schließlich zielen meine Strategien und Handelsansätze darauf ab, den Markt zu schlagen. Der DAX zum Beispiel verlor im genannten Zeitraum gut 7 Prozent und zeigte eine Schwankungsbreite von etwa 20 Prozent. So notierte der Deutsche Aktienindex zu Handelsbeginn am 01. Oktober 2015 bei 9.757 Punkten, am 15. Februar 2016 ging er mit 9.207 Punkten aus dem Markt. Ein Minus also von 550 Punkten. Sehr schön zeigt der Chart das Auf und Ab im Lauf der viereinhalb Monate am Beispiel des FDAX-Futures. Ganz untypisch für die Winterzeit kam es von Dezember bis Februar zu einem kräftigen Kurseinbruch. Um den Markt wirklich zu schlagen, musste ich also mit unvorhersehbaren Situationen zurechtkommen und zeitweise auch auf fallende Kurse setzen.
Vor dem Hintergrund des abgebildeten Kursverlaufs ging es also darum, Gelegenheiten für Erfolg versprechende Transaktionen zu identifizieren. Dazu habe ich die 13 erwähnten Trades nicht etwa im Nachhinein ausgewählt, weil sie mir in den Kram passen. Vielmehr habe ich sie live im genannten Zeitraum durchgeführt und auch den damaligen Webinar-Teilnehmern unmittelbar präsentiert. In diesem Rahmen habe ich versucht, ein sehr breites Spektrum der Möglichkeiten zu berücksichtigen. Die Trades fanden mit unterschiedlichen Instrumenten statt, auf verschiedenen Zeiteinheiten und auch die strategischen Herangehensweisen an eine bestimmte Marktsituation habe ich variiert. Damit möchte ich Ihnen einerseits verdeutlichen, dass es nie nur die eine richtige Lösung gibt. Andererseits sollen Sie ein Gefühl dafür bekommen, welche Alternativen bestehen und wie Sie vom existierenden Umfeld jeweils bestmöglich profitieren können. Falls Sie bestimmte Begrifflichkeiten in den ersten Beschreibungen noch nicht kennen sollten oder sich beim theoretischen Hintergrund unsicher fühlen: Die genauen Erklärungen zu Charttechnik, Handel oder Instrumenten folgen im weiteren Verlauf des Buchs. Es erschien mir sinnvoll, die Trades nicht auf einmal zu präsentieren, sondern sie locker auf die einzelnen Kapitel zu verteilen. In separaten Kästen erläutere ich jeweils ausführlich, vor welchem Hintergrund ein Trade stattgefunden hat und welches Ergebnis dabei herausgekommen ist. Am Ende des Kastens sehen Sie jeweils auch das genaue Ergebnis in Euro und Prozent. Diese Prozentangabe bezieht sich jeweils auf das eingesetzte Kapital. Habe ich also für 1.000 Euro Aktien gekauft und für 1.050 Euro wieder verkauft, errechnet sich ein Gewinn von 5 Prozent.
Noch eine Anmerkung zur Berechnung: Je nach Börse erfolgten die Trades in Euro oder Dollar. In den Tabellen in den Kästen finden sich die Währungen des jeweils gehandelten Instruments.
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